Da wir uns noch keine Atelierkosten leisten mochten, räumten wir kurzerhand ein Zimmer in meiner Wohnung aus, um darin unser provisorisches Atelier einzurichten. Einen grossen Arbeitstisch, einen Stuhl und eine alte Schneiderpuppe aus einer Brocki hatten wir schon. Auch eine Nähmaschine – die hatte mir meine Mutter vor vielen Jahren zu meinem Schulabschluss geschenkt und sie läuft immer noch tadellos. Salome stellte uns für unser Atelier ihre Overlock-Maschine zur Verfügung. Nun musste nur noch ein Stehtisch her, um ohne Rückenschmerzen die Schnittmuster entwerfen zu können. Barbara bot uns ihren grossen Stehtisch an – ein ehemaliger Kürschnertisch – der in einer Werkstätte stand und nicht mehr gebraucht wurde. Dieses Angebot nahmen wir gerne an.
Doch als wir den Tisch zügeln wollten, kamen wir genau 3 Meter weit. Dann stiessen wir an den Elektrokasten im Gang. Es gab kein Durchkommen mit dem grossen Möbel. Der Tisch ist doch auch in den Raum hineinkommen, da werden wir den wohl auch wieder herausbringen?! Es stellte sich heraus, dass der Elektrokasten erst kürzlich angebracht worden war. Zum Glück hatte Barbara findige Helfer organisiert. Mit ausgeklügeltem System schafften wir es schliesslich, den Tisch aus dem Fenster abzuseilen. Zum Glück war der Gang in meinem Haus breit genug, um das Möbel problemlos ins provisorische Atelier hoch zu tragen.