Die Anpassungen am Prototyp mit allen Einzelheiten wie Reversgrösse, Knopfposition, Einsatzlinien für Taschenklappen und vielem mehr werden auf das Schnittmuster übertragen bis die endgültige Version steht. Ein Kleidungsstück schaut aus solchem Stoff nochmals ganz anderes. Wir kennen das alle von eigenen Kleidern, dieselbe Hose wirkt komplett unterschiedlich, je nachdem ob sie aus hellem oder dunklem Stoff ist.
Das Schnittmuster wird auf den Stoff gelegt und die Markierungen per Kreidepapier übertragen. Alle Einsetzpunkte werden mit einem kleinen Schnitt in den Stoff angebracht. Dann wird zugeschnitten, wo nötig Einlage aufgeklebt, genäht und gebügelt.
Wir haben uns für Nadelstreifen entschieden; dank der feinen Linien kann man am fertigen Kleidungsstück den Fadenverlauf schön nachvollziehen und den letzten Feinschliff anbringen. Dafür muss ich ganz exakt arbeiten, denn die Linien müssen bei den aneinander genähten Teilen haargenau aufeinander treffen. In einem Dokumentarfilm über Karl Lagerfeld hat eine Schneiderin gesagt, sie müssten auf einen Millimeter genau arbeiten. Damals habe ich geschmunzelt. Heute konzentriere ich mich.